Vegane Burger und andere Fleischersatzprodukte werden immer beliebter. Das hat spätestens der Börsengang von Beyond Meat im Mai gezeigt, einem US-Startup, das vegane Burger-Patties, Würste und Gehacktes herstellt. An der Börse konnte die Aktie mit einem Plus von 163 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis den besten Börsengang seit 2000 hinlegen. Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe der Produkte von Beyond Meat ist Erbsenprotein – “Ingredient of the Month” von CodeCheck. Ab sofort stellen wir in dieser Serie jeden Monat einen trendigen Inhaltsstoff vor.

Bewusste Konsumenten wählen Erbsenprotein – Anstieg seit 2015

Ein Blick in die Datenbank von CodeCheck, der führenden Community für bewusste Konsumenten, zeigt: Bis 2014 spielte Erbsenprotein als Inhaltsstoff kaum eine Rolle. Erst seit 2015 gibt es einen merklichen Anstieg von neuen Produkten, die Erbsenprotein enthalten:

Neue Produkte mit Erbsenprotein pro Jahr:

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Erbsen statt Soja – Innovative Inhaltsstoffe auf dem Vormarsch

Bewussten Konsumenten sind Fleischersatzprodukte aus Soja immer häufiger ein Dorn im Auge: Soja kann Allergien hervorrufen und den Hormonstoffwechsel negativ beeinflussen. Es muss obendrein oft importiert werden, und in den USA und Südamerika sind die Pflanzen oftmals genetisch verändert. Schließlich steht Soja auch als Synonym für die Abholzung des Regenwalds im Amazonas-Gebiet, fasst ORF.at die Kritik an Soja zusammen und stellt zudem die Vorteile von Erbsenprotein heraus: „Die Nachfrage nach Proteinen, die nicht gentechnisch verändert sind und biologisch angebaut wurden, ist exponentiell gestiegen“, wird in dem Bericht der Geschäftsführer von Puris, dem größten US-Erzeuger für Erbsenprotein, zitiert.

Selbst die deutschen Discounter haben den Trend zu Erbsenprotein erkannt: So wollen in Kürze Aldi und Lidl eigene vegane Burger-Patties auf den Markt bringen, deren hauptsächlicher Inhaltsstoff Erbsenprotein ist.

Erbsenprotein als Soja-Alternative hat unter anderem das Bamberger Startup Amidori schon vor langer Zeit erkannt und zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (Fraunhofer IVV) Fleischersatzprodukte auf Basis von Erbsenprotein entwickelt. Dabei verwendet Amidori, an dem die Pfeifer & Langen Gruppe beteiligt ist (dazu zählen Intersnack mit den Marken funny-frisch und ültje und Naturkost Übelhör), nur Erbsen aus regionaler und in ökologischer Landwirtschaft, was bei bewussten Konsumenten deutlich besser ankommt als importiertes Soja.

Nachfrage bestimmt das Angebot – Markt wird sich bis 2025 mehr als verdoppeln

Angesichts des Hypes um Beyond Meat und der Initiative der Discounter gibt es mittlerweile einen regelrechten Boom von Erbsenprotein: Der weltweite Verbrauch liegt schon jetzt bei 275.000 Tonnen. Bis 2025 soll sich der Wert auf 580.000 Tonnen mehr als verdoppeln. Erbsen gibt es in Hülle und Fülle – doch die Extraktion des Proteins aus ihnen ist ein recht aufwendiges Verfahren, für das es derzeit an Herstellungsanlagen mangelt. Deshalb investiert u.a. nun der kanadische Protein-Spezialist Burcon 65 Millionen US-Dollar in eine neue Anlage, um dem Boom gerecht zu werden.

Vielfältiger Einsatz – glutenfreies Brot, Muskelaufbaupräparate und Süßigkeiten

Dabei kommt Erbsenprotein längst nicht nur bei Fleischersatzprodukten zum Einsatz. Ein Blick in die Produktdatenbank von Codecheck zeigt, dass es auch ein beliebter Inhaltsstoff unter anderem für glutenfreies Brot, Brötchen und Kekse ist sowie für vegane Mayonnaise ohne Ei, für Muskelaufbau- und Diätpräparate oder für Energieriegel.

Erbsenprotein ist kein kurzweiliger Trend – Händler und Hersteller sollten sich dringend damit auseinandersetzen, wie sie es zum Beispiel für Fleischersatzprodukte einsetzen können, um die Bedürfnisse von Veganern oder Konsumenten, die ihren Fleischkonsum senken wollen, abzudecken.


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